Buchempfehlung: Founders at Work

Buchempfehlung: Founders at Work

2014 Dec 19

Das Buch Founders at Work: Die Anfänge erfolgreicher IT-Startups besteht aus Interviews mit den Gründern, bzw. Mitarbeitern erfolgreicher Startups, die die Autorin Jessica Livingston mit diesen geführt hat. Jessica Livingston ist u.a. Mitgründerin des Inkubators Y Combinator.

Erfolgreiche Startups sind in diesem Fall nicht nur Firmen, die ihre Gründerinnen und Gründer reich und berühmt gemacht haben, sondern auch solche, die die IT-Welt nachhaltig geprägt haben und dabei als Firma vielleicht gar nicht mal besonders erfolgreich waren.

Die insgesamt 33 Interviews umfassen einige der heutigen großen Player wir Adobe, Apple, Research in Motion oder Paypal, ebenso wie viele Firmen die entweder in anderen Unternehmen aufgegangen sind oder einfach wieder vom Markt verschwunden sind. Spannend an den Interviews sind neben den Beschreibungen über die eigentlichen Firmen und die jeweiligen Gründungsereignisse auch die Lebensgeschichten der Gründer. Nahezu alle haben vor den beschriebenen Startups andere Firmen gegründet die mehr oder weniger erfolgreich waren und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt die dann irgendwann zum Durchbruch geführt haben.

Der überwiegende Teil der Startups ist im Silicon Valley entstanden, daher gibt es zwischen den einzelnen Interviews quasi „Referenzen“ wenn ein Gründer Teile der Geschichte eines anderen erzählt die man gerade ein paar Seiten vorher aus dessen Sicht gelesen hat. Bei den Startups die nicht im Silicon Valley entstanden sind, wird das jeweilige Umfeld ausgeleuchtet, so dass die Vorteile einer Umgebung wie Stanford oft implizit deutlich werden. Es gibt aber auch einige sehr spannende Erfolgsstories von Firmen die weit entfernt von einer solchen Gründungsumgebung gestartet sind. Eine weitere große Übereinstimmung bildet der „klassische“ Verlauf der Startups: Idee, Team, Investor, Börsengang, Aufkauf. Diesem Ablauf folgen zwar längst nicht alle der Firmen, wohl aber viele.

Die beschriebenen Firmen stammen aus dem ganzen Zeitraum der neueren Informationstechnologie. Mit der Gründung von Apple beschreibt Steve Wozniak die Anfangstage der modernen Personal Computer, mit Interviews mit Caterina Fake oder David Heinemeier Hanson sind auch die modernen Web-Firmen vertreten. Durch die bunte und umfangreiche Mischung der Interviewpartner bekommt man neben den eigentlichen Informationen über die jeweiligen Firmen auch einen sehr guten Eindruck von der Stimmung der jeweiligen Zeit und den jeweils vorherrschenden Hindernissen und Tücken.

Durch den spannenden Einblick in viele unterschiedliche Firmen und die „Zeitreise“ liest sich das Buch sehr schnell einfach. Zahlreiche kleine Details bleiben einfach hängen, zum Beispiel die Namensfindung für die Firma Adobe. Der Gründer Charles Geschke hat einfach einen Dartpfeil auf die Landkarte der Umgebung geworfen, dieser ist auf dem Fluss Adobe Creek gelandet.

Auch wenn sich viele der Informationen nicht 1:1 auf die Gründungssituation hier bei uns übertragen lassen hat mich Founders at Work doch sehr inspiriert. Ich hoffe dass es dem einen oder anderen Leser hier auch so geht.

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